In den heutigen elektrotechnischen Anwendungen sind zwei Arten von Strom-Impuls-Belastungen zu unterscheiden:

  • der Einschaltimpuls,
  • periodisch wiederkehrende Pulse.

Motoren, Transformatoren und Kondensatoren haben im Einschaltmoment eine hohe Stromaufnahme. Diese klingt nach einiger Zeit auf die Höhe des Betriebsstromes ab. Da die Belastungen nur beim Einschalten des Gerätes auftreten, sind sie - bezogen auf die Lebensdauer des Gerätes - relativ selten.

Im Gegensatz dazu haben periodisch wiederkehrenden Pulse eine wesentlich höhere Pulsfrequenz. Für die Sicherung ist der Idealfall gegeben, wenn der Effektivwert des Einzelimpulses kleiner oder gleich dem Nennstrom der Sicherung ist. Durch das wiederholende Lastspiel der einzelnen Impulse, in denen der Strom nicht kontinuierlich fließt, kann der Schmelzleiter wechselweise zwischen 0 und 100 % belastet werden. Während dieser Pulsbelastung steht der Schmelzleiter unter einer hohen mechanischen Belastung. Fließt der Strom, heizt sich der Schmelzleiter auf und dehnt sich aus. Wird der Strom zurückgenommen, geht der Schmelzleiter in seine ursprüngliche Form zurück. Nach einigen tausend Lastwechseln verliert das Schmelzleitermaterial seine Festigkeit und bricht.

Unter diesen Bedingungen ist eine Reduktion des Nennstroms vorzunehmen. Unterschieden wird zwischen regelmäßigen Pulsbelastungen und unregelmäßigen Pulsbelastungen. Praktische Erfahrungswerte ergeben bei regelmäßigen Lastwechseln eine Reduzierung des Nennstroms um die Faktoren 0,6 - 0,9. Bei unregelmäßigen Lastwechseln ist die Reduktion des Nennstroms komplexer. Die Ermittlung des kleinstmöglichen Nennstroms erfordert die Kenntnis des Effektivwerts des Laststroms, der mittels eines Korrekturwertes an die jeweilige Anwendung angeglichen wird.