Die Welt am Draht
Die Nutzung und der Gebrauch von „Draht“ ist in unserem täglichen Leben so selbstverständlich, dass kaum noch bewusst wird welche Bedeutung ein Draht hat bzw. haben kann. Das notwendige Know-how kann, je nach Anwendung und Anforderung an die Qualität und die notwendigen Eigenschaften eines Drahtes, stark variieren. Die geforderten Eigenschaften werden in z.T. aufwendigen Produktionsprozessen erreicht und durch anspruchsvolle Prüfungen sichergestellt.
Untersuchung der Elektromigration in Feindrähten
Wo immer in der Elektrotechnik/Elektronik Feindrähte (oder Feinstdrähte)[1] eingesetzt werden dienen sie in der Regel als elektrische Leiter. Je nach Anwendung können Alterungsprozesse (z.B. durch Diffusion bei Materialkombinationen) einen Einfluss auf die Lebensdauer des Leiters haben. Einflussfaktoren auf den Grad des Alterungsprozesses sind typischerweise Umgebungswärme oder verschiedene Strombelastungen (Elektromigration) des Leiters.
Der Alterungsprozess kann mathematisch im Allgemeinen durch eine Arrhenius-Berechnung abgeschätzt werden. Im Falle der Alterung beschreibt diese einen stark ansteigenden Verlauf der Messgröße (z.B. elektr. Widerstand) bezogen auf die Zeit. Dieser Alterungsverlauf flacht nach einer bestimmten Zeit ab und nähert sich einem theoretischen Grenzwert. Sinn der „definierten Alterung“ ist, dem Drahtmaterial der starken Alterung kontrolliert auszusetzen, somit soll das weitere Alterungsverhalten in wesentlich kleineren Intensitäten begrenzt werden. Die Ermittlung der Alterungsparameter ist materialabhängig und daher zeit- und materialintensiv.
Metallische Drähte sind aufgrund ihrer reaktiven Oberfläche sehr affin zu Sauerstoff und anderen chemischen Bestandteilen der normalen Atmosphäre. Um eine Alterung durch Lagerung zu reduzieren, ist eine Aufbewahrung der Drähte für nur kurze Zeiträume bis zur Weiterverarbeitung angebracht. Diese sollte in der Originalverpackung erfolgen. Die direkte Einwirkung von Sonnenlicht sollte vermieden werden.