Die geschichtliche Entwicklung der bei Gerätesicherungen verwendeten Techniken und Technologien weist seit den 1940er Jahren einen gewissen Stillstand auf. Bis dahin war der Überstromschutz für ein Gerät mit den Fehlermöglichkeiten des Gerätes abgestimmt. Während der Kurzschlussfall nur wenig Beachtung fand, wurden Dauerstrom, kleinster Abschaltstrom und Abschaltzeit den Gerätebedingungen angepasst.

„Ganz eigenartige Untersuchungen veröffentlichte Oelschläger (Elektrotechn. Zeitschr. 1904). Er untersuchte die beim Durchschmelzen einer Sicherung unter Kurzschluß auftretenden Strom- und Spannungsverhältnisse mit Hilfe des Oszillographen.“  („Zur Theorie der Abschmelzsicherungen“, Georg J. Meyer, 1906)

Obwohl - oder gerade weil - der Bedarf an solchen maßgeschneiderten Sicherungen in einer sich rasant entwickelnden Elektronik ständig wuchs wurden Geräte-Sicherungen beginnend in den 1930er Jahren nach DIN bzw. der 1943 erschienenen VDE 0820 genormt. Abmessungen, Eigenschaften und Prüfbedingungen wurden so vereinheitlicht und vergleichbar.

 

DIN Uebersicht1943DIN Uebersicht 1943

Ein Ausschnitt aus der Zeitschrift Funkschau von 1944 zur Notwendigkeit einer Normung macht dies deutlich:

Aus: "Eine kleine Geschichte der Gerätesicherung: Bedeutung und Entwicklung von Sicherungen bei Elektrogeräten" von Manfred Rupalla - Bestellbar u.a. bei Amazon