Die maximale Belastbarkeit von Kondensatoren wird im Wesentlichen von der Spannung, der Frequenz und dem Strom (Pulsstrom) bestimmt. In einer Vielzahl von Anwendungen werden Kondensatoren gemeinsam mit Vorwiderständen eingesetzt. Die Aufgabe dieser Widerstände besteht darin, pulsförmige Lade- und Entladeströme oder einen möglichen, ungewollt hohen Fehlerstrom auf ein verträgliches Maximum zu begrenzen. Während Lade- und Entladevorgänge zum Normalbetrieb einer Kondensator-Widerstandskombination gehören, können Fehlerströme zu einer hohen Dauerbelastung des Widerstandes führen und ihn letztlich zerstören.
Der mögliche Fehlerfall kann dabei durch die der RC-Kombination folgende Schaltung verursacht werden oder durch den Kondensator selbst. Während mögliche Schäden durch Fehlerströme in der nachfolgenden Elektronik häufig schaltungstechnisch begrenzt werden, ist die alterungsbedingte Erhöhung des Kondensatorleckstromes bis hin zur Überlastung der vorgeschalteten Bauelemente kaum vorhersehbar. Die Alterung eines Kondensators wird im Wesentlichen von der Spannung, dem Strom (Pulsanstiegszeit) und der Frequenz bestimmt. Die Wirkungen dieser Faktoren sind wiederum stark von der Umgebungstemperatur abhängig.
Bereits bei Temperaturen von ca. 60 °C steigt der Verlustfaktor an und die Spannungsfestigkeit nimmt ab. In der Literatur findet sich als Aussage zur Lebensdauer von Kondensatoren die maximale Beanspruchungsdauer B (Summe aus Lager-, Betriebs- und Pausenzeiten). Die folgende Grafik zeigt die Beanspruchungsdauer für Elektrolytkondensatoren in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur. Das Diagramm zeigt eine deutliche Reduzierung der Beanspruchungsdauer bei Temperaturen über 60 °C.
Wird durch nicht vorhersehbare Betriebsbedingungen die maximale Lebensdauer eines Kondensators vorzeitig erreicht, können sich langsam Fehlerströme aufbauen, die den Vorwiderstand stark überlasten. Für diesen Fall werden in der Regel Schutzmaßnahmen vorgesehen.