Eine Einführung in die Technik der Schmelzsicherungen

Nach einer Begriffsdefinition der Gerätesicherungsnorm IEC 60127 wird eine Sicherung als eine Schaltvorrichtung beschrieben, zu der die Elemente Sicherungshalter und Sicherungseinsatz (mit Schmelzelement) gehören. Der Sicherungseinsatz kann nach einem Ansprechen im Fehlerfall, soweit möglich, ausgetauscht werden.

5mal20 3bBild 1 - Gerätesicherung / Foto: M. RupallaDie Eigenschaften des Sicherungseinsatzes werden durch Spezifikationen oder Normen beschrieben bzw. definiert und in Datenblätter dokumentiert. Darüber hinaus informieren Sicherungshersteller in z.T. umfangreichen Schriften über Theorie und Anwendung der Schmelzsicherungen.

Ein zentrales Element der meisten Datenblätter ist die Darstellung der Zeit-Strom-Kennlinie (auch Abschaltkennlinie oder kurz t-I-Kennlinie genannt). Sie lässt am deutlichsten erkennen, welche Bedeutung dem Schmelzelement (Schmelzleiter) zukommt. Mit der t-I-Kennlinie werden bereits viele wichtige Eigenschaften des Sicherungseinsatzes beschrieben.

Dabei werden im Kurzzeitbereich grundsätzlich die 5 Bereiche der Charakteristik TT, T, M, F und FF der Ausschaltkennlinie unterschieden:

Zeit-Strom-Kennlinienbereiche verschiedener Charakteristiken / Fuseology Wickmann 2008Bild 2 - Zeit-Strom-Kennlinienbereiche verschiedener Charakteristiken /
Fuseology Wickmann 2008

Um Schmelzelemente für die verschiedenen Kennlinienarten zu entwickeln, werden besonders geeignete Drähte aus unterschiedlichen Materialien oder Materialkombinationen und hoher Präzision benötigt. Ein Draht aus dem Baumarkt reicht da in der Regel nicht aus.

Die Zeit-Strom-Kennlinie

Eine t-I-Kennlinie wird meist als „Mittelwert-Kennlinie“ der reinen Schmelzzeiten (ohne Lichtbogen) ermittelt und als Diagramm mit log. Achsen-Skalierung dargestellt. In der Regel wird der Zeitbereich von 0,001 [S] bis 10.000 [s] auf der Y-Achse und der Belastungsstrom entweder als Analogwert I[A] (z.B. bei Kurvenscharen] oder als Vielfaches des Nennstromes [I/IN] auf der X-Achse dargestellt. Die Darstellung als „tmin-tmax-Hüllkurve“ wie z.B. in Bild 3 und 4 gezeigt, gibt auch Auskunft über die erlaubte Streuung der Abschaltzeiten bei einem gegebenem Überlaststrom.
Die Kennlinie informiert jedoch nicht nur über Abschaltzeiten, die sich bei den jeweiligen Strombelastungen der Sicherung ergeben. Sie ist darüber hinaus aber auch Grundlage für viele numerischen Angaben des Datenblatts.

 

 

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